Herbstliches Verzascatal – Allerheiligenwochenende 2019 der GDT Regionalgruppe Schweiz

Die treffsicherste Wetterapp heisst YR und kommt aus Norwegen. Ich verwende sie natürlich auch in der Schweiz. Als unser Fotografie-Wochenende im Verzascatal näher rückte, konsultierte ich zur Vorbereitung wie gewohnt YR, ob Regenbekleidung (für Kamera und mich) zwingend notwendig sein wird. Trübe Aussichten wurden mir da angezeigt. Aber nichtsdestotrotz, in der Hoffnung, dass YR eben doch nicht die beste Wetterapp ist, packte ich meine Siebensachen ins Wohnmobil und machte mich am Freitag 1.11. auf den Weg ins Tessin. Schnell war ein Parkplatz fürs WoMo gefunden, die Touristensaison war ja bereits vorüber. Um 18h traf sich unsere Gruppe, bestehend aus Heike und Marcel, Romeo, Robert (ein potentielles Neumitglied) und mir im Hotel Pizzo Vogorno zur Lagebesprechung. Das Wetter für Samstag sah ganz ordentlich aus, so dass wir ein frühes Frühstück für Samstag vorsahen. Nach Zimmerbezug genossen wir ein ausgezeichnetes Nachtessen im nahegelegenen Restaurant Al Lago, wo wir ganz unvermutet Radomir Jakubovski mit seinen Schützlingen antrafen. Robert arbeitet als Bildhauer und erzählte Interessantes aus seinem Berufs- und Fotografenleben. Voll Vorfreude auf den morgigen Tag fielen die einen in ihr Federbett, die andern in die härtere Pritsche im WoMo. Nach dem leckeren Frühstück bei unserer reizenden Gastgeberin im Pizzo Vogorno brachen wir in Richtung Lavertezzo auf. Schon von weitem erblickten wir die berühmte und wahrscheinlich schon millionenfach porträtierte Ponte del Salti. Aber macht nix, jeder von uns brannte darauf, seine eigene neue Perspektive zu finden. Am schwierigsten war, erst mal einen fotografischen Anfang in dieser unglaublicher Wasser-Stein-Wasser-Stein-Landschaft zu finden. Stundenlang schwelgten wir darin. Jeder suchte seine Blickwinkel, Spiegelungen, seine Kombination von grünem Wasser, Laub und Felsen, sogar eine Wasseramsel auf Nahrungssuche liess sich blicken. Samstagnachmittag tauchte dann doch noch unser Co-Präsi Wolfgang auf, mit dem wir ein paar Kilometer talaufwärts fuhren, um erneut in die Verzasca einzutauchen. Nur bildlich natürlich, niemand von uns machte trotz wagemutiger Kamerapositionen unbeabsichtigte Bekanntschaft mit dem Fluss. Einzig rutschte meine Sony mal in eine Wasserpfütze, glücklicherweise sind die neueren Modelle ja besser abgedichtet.

Bei Einbruch der Dunkelheit trafen wir uns erneut im Al Lago, nicht ohne dass Heike , Marcel und ich uns vor dem WoMo ein IPA vom Brauhaus Beromünster zur Vorbereitung aufs Abendessen genehmigten. Auch Radomirs Gruppe rekapitulierte eifrig die Erlebnisse des Tages, kein Wunder, waren wir doch wirklich an einem Spot gelandet, der einen wochenlang beschäftigen kann. Okay, am Sonntagmorgen, nicht wirklich ausgeschlafen, Frühstück im Regen, im tüchtigen Regen, Frühstück war aber toll. Das Hotel Pizzo Vogorno hatte heute letzten Tag, bevor es in die Winterruhe geht. Ab 15. März 2020 ist wieder geöffnet. Jedenfalls beschlossen wir nach ausgiebigem Fachsimpeln, unsern Aufenthalt offiziell zu beenden. Sicher hatte jeder von uns (s)eine Perspektive vom Verzascatal gefunden. Aber ebenso sicher gibt es noch viele weitere zu entdecken. Wir kommen wieder.

Herzlichen Dank an Marcel für die Organisation dieses gelungenen Anlasses.

Hoffentlich haben wir bei Robert einen einladenden Eindruck hinterlassen und können bald ein neues Mitglied bei uns begrüssen.

Michael Trummler von der RG Schweiz